2020 | Gemeinde Reichenau „Lindenbühl West“
Teilnehmer: 15
Wettbewerbsverfahren: einphasiger Städtebaulicher Realisierungswettbewerb
Betreuung und Vorprüfung: Stadtplanung Nocke, Gaienhofen
Sitzung des Preisgerichts am 06.11.2020
Arbeitsgemeinschaft: Blank Landschaftsarchitekten, Stuttgart
Preis: 3. Preis
Plangebiet: ca. 8,2 ha
Erläuterung:
Durch die prägnante Gestaltung des „grünen Pfeils“ als erlebbaren Parkraum, entsteht sowohl ein großzügiger zentraler Zugangsbereich in das ZfP, als auch ein stadträumliches Ordnungs- und Orientierungselement für die neuen Wohnquartiere.
Der „grüne Pfeil“ ist ein offener Nord-Süd-Parkbereich, der auch den Kreuzungspunkt der Ost-West-Wohnachse bildet. Durch die lineare Ausbildung der Grundstücke, entsteht eine Abfolge benachbarter Wohnhofstrukturen, die durch Wege und Höfe als Nachbarschaften vernetzt sind. Gleichzeitig entstehen damit autarke und übersichtliche Bauabschnitte, die sich nicht gegenseitig stören, sondern eine kleinteilige flexible Bauentwicklung ermöglichen.
Im Schwerpunkt des „grünen Pfeils“ liegt der zentrale „Eichen“ - Platz als Mittelpunkt und offener Platzraum der neuen Gesamtanlage ZfP und Lindenbühl West. Um den Platz sind Gebäude mit Versorgungs- und Betreuungseinrichtungen angeordnet. In den Erdgeschossen der angrenzenden Wohngebäude können kleinteilige Handels-, Dienstleistungs- und Büronutzungen untergebracht werden. Der „Eichen“-Platz ist als mehrfach gefasster Raum konzipiert und mit durchgehender Bodenbelagsstruktur und abgegrenzten Aufenthaltszonen gestaltet.
Die Fahrerschließung erfolgt nach den Vorgaben der Aufgabenstellung. Die zentrale Zu- und Abfahrt liegt im Bereich westlich des Biotops als direkte Linie in das ZfP-Gebiet und in die östlichen und westlichen Wohnquartiere. Eine breite und gegliederte Wohnallee bildet ein übersichtliches Rückgrat zur Erschließung der einzelnen Nachbarschaftsquartiere und bietet gleichzeitig Raumangebote für Begegnung, Spiel und Bewegung. Die Quartiere sind nach dem „Windmühlen-Prinzip“ organisiert. Die Quartiersmitte ist jeweils verkehrsfrei und ermöglicht damit eine hohe Aufenthaltsqualität und Wohnruhe. Je Quartier ist eine Tiefgarage zugeordnet.
Die Wohnnutzungen sind in 12 Nachbarschaftsquartiere gegliedert, die sich auf drei Bauabschnitte verteilen. Durch die robuste Grundstruktur mit einer angemessenen Bebauungsdichte kann jedes Quartier bedarfsbezogen entwickelt und gestaltet werden. Das Konzept ermöglicht eine plausible Umsetzung in 3 Bauabschnitten
Die stringente städtebauliche Struktur der additiven Nachbarschaftsquartiere sollte in der Gestaltung der Einzelgebäude einer klaren (kubischen) und gegliederten Architektursprache folgen, um dem Gesamtensemble (Denkmal) des ZfP einen angemessenen gleichwertigen Rahmen zu geben.
Die wertvollen Baumbestände und ein geschütztes Feuchtbiotop werden im Konzept inszeniert. Damit wird die Bedeutung zum Erhalt wertvoller Strukturen unterstrichen.
Alle Gebäude werden mit intensiv begrüntem Flachdach vorgeschlagen, das Oberflächenwasser von Straßen und Plätzen kann mit einem Rinnensystem in die öffentlichen Grünflächen geleitet werden, eine Kombination von Dachbegrünung mit integrierter Solarenergienutzung ist grundsätzlich sehr gut möglich.